Tag der Vereine
Mittelbayerische Zeitung, Regensburg-Stadt, 15.07.2024
TAG DER VEREINE: ORGANISATIONEN STELLTEN SICH IM KOLPINGHAUS VOR
Gegen Nachwuchssorgen
Verschiedene Regensburger Vereine werben um Mitglieder
Von Julian Baier
Regensburg. Begleitet von Musik und Gesang stellten Regensburger Vereine am Sonntagnachmittag beim Tag der offenen Tür im Kolpinghaus zahlreichen Besuchern ihre Tätigkeiten vor. Die Veranstaltung, die den Namen „Tag der Vereine“ trug, solle laut Geschäftsführer Martin Seitel den Vereinen die Chance geben, sich zu präsentieren und über ihr Angebot zu informieren. Neben dem Angelhearts Gospelchor, der immer wieder seine Stücke zum Besten gab, waren noch 15 andere ehrenamtliche Vereine anwesend.
Der Tag begann um 10 Uhr mit der Begrüßung durch die Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Herzlich willkommen zum ersten Tag der Vereine“, sagte Maltz-Schwarzfischer und dankte Seitel für die Organisation des Tages. Vereinsarbeit sei manchmal mühsam, aber wichtig, da der Zusammenhalt in der Gemeinschaft gestärkt wird.
Positiv in die Zukunft
Es gehe darum, die Schwächsten in unserer Gesellschaft zu unterstützen und positiv auf die Zukunft zu wirken. „Das tun sie alle durch ihr ehrenamtliches Engagement“, betonte die Oberbürgermeisterin.
Im weiteren Verlauf des Tages konnten sich Besucher an den Ständen der Vereine informieren und mit den Mitgliedern ins Gespräch kommen. Auch bot Seitel stündlich eine Führung durch das Kolpinghaus an. „Die Vereine haben hier schon länger ein Zuhause“, erzählte der Geschäftsführer, der nebenbei auch noch Küchenchef im hauseigenen Restaurant ist.
Die Idee den Tag der Vereine zu organisieren sei entstanden, als er bemerkte, dass sich immer mehr Vereinsmitglieder Sorgen um den Nachwuchs machen. Wenn die Vereine keiner kennt, könne auch kein Nachwuchs entstehen, meinte der Geschäftsführer. So hat er sich dazu entschieden, den Vereinen zu helfen, Werbung für ihre Tätigkeit zu machen. Der Küchenmeister ist seit 30 Jahren im Kolpinghaus beschäftigt und hilft seitdem bei der Ausbildung von Lehrlingen mit. Er selbst hat so schon über 100 junge Menschen ausgebildet. Auch können Auszubildende im Jugendwohnheim des Kolpinghauses ein neues Zuhause finden. Zum jetzigen Zeitpunkt seien 90 Jugendliche untergebracht. Dabei ist ihm der persönliche Kontakt mit den Menschen sehr wichtig. Er sei mit vielen ehemaligen Auszubildenden immer noch in Kontakt.
Besonderer Zusammenhalt
An eine glückliche Fügung erinnert er sich besonders. Als er vor 20 Jahren durch das Treppenhaus des Kolpinghauses ging, kam ihm ein trauriger junger Mann entgegen, der gerade seine Lehrstelle als Elektriker in Regensburg verloren hatte und deswegen wieder
zurück in seine Heimat ziehen musste. „Das hat mich berührt, ich konnte aber im Moment nichts für ihn tun.“, so Seitel. Als er mehr darüber nachdachte, fiel ihm ein, dass der Hausmeister im Kolpinghaus Elektrikermeister war. Prompt besorgte Seitel dem jungen Mann eine Lehrstelle im Kolpinghaus. „Er ist jetzt schon 20 Jahre bei mir beschäftigt und ein super Mitarbeiter“, betonte Seitel. Diese Art von Zusammenhalt sei der Hauptgrund, warum ihm die Arbeit im Kolpinghaus mit den Vereinen so gut gefällt.
Am Nachmittag führte der Theaterverein Wenzenbacher Brettl das Stück „Dummheit schützt vor Liebe nicht“ im Festsaal vor und schloss damit die Veranstaltung ab. Maltz-Schwarzfischer sagte zum Abschluss: „Wir hoffen, dass das Kolpinghaus auch in Zukunft die Heimat für die Vereine bleibt.“
Stammbäume und Ahnentafeln
Gesellschaft für Familienforschung:
Die Gesellschaft für Familienforschung in der Oberpfalz wurde 1991 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Familienforschung zu fördern und zu pflegen. Die gemeinnützig anerkannte Gesellschaft für Organisation (GFO) besteht aus acht regionalen Arbeitskreisen, die über die ganze Oberpfalz verteilt sind.
Der Verein steht mit Anleitung und Beratung bei der Erforschung von Familiengeschichten interessierten Menschen zur Seite. Dabei geht es nicht nur um das Recherchieren von Lebensdaten der Vorfahren, sondern darum, herauszufinden, wer sie waren, woher sie kamen und wie sie gelebt haben. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden in Stammbäumen, Ahnentafeln oder Ahnenlisten festgehalten.
Der Verein bietet Vorträge von erfahrenen Familien- und Heimatforschern, die über die Ahnenforschung informieren sollen. Des Weiteren werden Kurse organisiert, die die Teilnehmer mit alten Quellen, sowie mit dem Lesen alter Schriften vertraut machen.
Abschrift: Elfriede Dirschedl, 1. Vorstand GFO